Datenportal zum Thema Sucht und Drogen

Seit kurzem gibt es ein neues Datenportal zum Thema Sucht und Drogen, das bei dem Dorgenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert verortet ist.

Es ist zu finden unter:datenportal.bundesdrogenbeauftragter.de

Wie der Begriff „Datenportal“ schon vermuten lässt, sind dort viele Daten zu legalen, illegalisierten und nicht stofflichen Süchten zu finden.

Interessant sind die dort teilweise zu findenden Aussagen unseres Bundesdrogenbeauftragten, die zumindest hoffen lassen, dass ein neuer Weg in Sachen Drogenpolitik in Deutschland eingeschlagen werden könnte😉.

Hier ein Auszug:

„Wir brauchen eine neue Diskussion über Drogen und einen anderen Umgang mit Sucht. Die Realität ist, dass Menschen trotz Verboten Drogen konsumieren und dass daraus Süchte und Abhängigkeiten entstehen können. Wir müssen diese Wirklichkeit anerkennen, auch für das Umfeld – insbesondere Familie und Freunde – von suchtkranken Menschen.

Ich setze auf mehr Schutz und Hilfe statt Strafe. Praktisch mündet das in Maßnahmen wie Drug Checking und die kontrollierte Abgabe von Cannabis. Auch müssen wir einen neuen Blick auf den fahrlässigen Umgang etwa mit Alkohol, Nikotin und Glücksspiel werfen.“

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen

Infobrief zum Thema Entstigmatisierung der Suchtkooperation NRW

Mit dem vierten Infobrief für Fachkräfte in der Sucht- und Drogenhilfe sowie angrenzender Professionen rückt die Geschäftsstelle der Suchtkooperation NRW das Thema „Entstigmatisierung im Kontext von Abhängigkeitserkrankungen“in den Mittelpunkt.

Stigmatisierung schadet den Betroffenen und verstärkt Substanzgebrauchsstörungen sowie abhängige Verhaltensweisen ohne Substanzbezug. Das Hilfesuchverhalten wird beeinträchtigt, führt zu schlechterer Behandlung und verstärkt die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Erkrankung. Das gilt sowohl für die individuellen Folgen als auch für die gesellschaftlichen, einschließlich der öffentlichen Ausgaben für Gesundheitsleistungen.

Wieso auch professionell Helfende Teil des Problems sind und wie wir alle stigmaarm/stigmafrei handeln können, lesen Sie hier: Entstigmatisierung.pdf (suchtkooperation.nrw)

Coa Aktionswoche – Kinder in Familien mit Suchtbelastung in den Blick nehmen

Kinder und Jugendliche mit psychisch erkrankten oder suchtkranken Eltern sind auf ihrem Lebensweg mit beson­deren Heraus­forderungen konfrontiert und tragen ein vielfach höheres Risiko als andere Kinder, in ihrem Leben eine psychische oder sub­stanz­bezogene Störung zu entwickeln. Der Hilfebedarf der betroffenen Kinder und Jugendlichen ist vielfältig und besteht über ihre gesamte Ent­wick­lungs­spanne hinweg. Das bestätigt der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe Kinder psychisch und suchtkranker Eltern (AG KpkE), die vom Deutschen Bundestag beauftragt wurde.

In Deutschland leben schätzungsweise etwas 2,75 Millionen Kinder in Familien mit einer Suchtbelastung. Nacoa widmet sich genau diesen Kindern und ruft jährlich zur bundesweiten Coa-Aktionswoche auf.

Im Februar ist es wieder so weit. Alle Aktivitäten, bundesweit, in Präsenz und online sind auf der Homepage der Coa-Aktionswoche zu finden. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA wieder.

Wir freuen uns auf viele Fachkräfte und einen guten Austausch.

Öffentlichkeitsaufruf der Kriminalpolizei Bielefeld

die Kripo Bielefeld ermittelt derzeit bzgl. der Website www.ferien-spatz.de wegen vorbereitendem sexuellen Missbrauch.
Laut Kripo Bielefeld seien insbesondere alleinerziehende Mütter besonders gefährdet.

Bitte streuen Sie diese Information soweit, wie es geht, damit ggf. niemand Schaden nimmt.

Der ECHTE Ferienspatz ist in unserer Stadt Essen ein wichtiges Angebot in den Schulferien https://ferienspatz.essen.de/

Sollte jemand weitergehende Informationen zu der Website haben, können Sie diese per Mail an die E-Mail Adresse im angehängten Schreiben senden.

Link zur Pressemeldung der Stadt Essen:https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1517193.de.html

Umbenennung der Landesfachstelle

Landesfachstelle Familie, Geschlechtervielfalt und Sucht BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW.

Die gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Bestrebungen zur Gleichstellung und gleichberechtigter Behandlung aller Geschlechter fließen in die Weiterentwicklung der Arbeit der Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA mit ein.

Auf Grund dessen wird sich die Landesfachstelle in den kommenden zwei Jahren mit folgenden zwei Kernthemen befassen und somit Ihren geschlechtsbezogenen Ansatz auf alle Geschlechter erweitern:

a) Kernthema Familie mit den Schwerpunkten Auswirkungen von Sucht auf das Familiensystem
und Stärkung von Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern als frühe Suchtprävention
und
b) Kernthema Geschlechtervielfalt in der Suchthilfe und die Weiterentwicklung der geschlechtsbezogenen Suchtarbeit.

Damit das Themenspektrum in dem Namen der Landesfachstelle gut abgebildet ist, bedarf es einer Umbenennung in Landesfachstelle Familie, Geschlechtervielfalt und Sucht BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW.

Alle administrativen Vorgänge folgen in Kürze.

Regierungspräsident übergibt Förderbescheid über 554.000 Euro an die Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA

Der Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen Essen e.V. BELLA DONNA nimmt seit Jahrzehnten mit der Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA eine wichtige Funktion in dem Hilfe-Netzwerk für suchtmittelgefährdete und suchtmittelabhängige Mädchen und Frauen ein.

Den Expertinnen geht es nicht nur um Unterstützung bei der Bekämpfung der Sucht- und Drogenabhängigkeit. Sie wollen die Frauen bestärken, eine Perspektive für ein suchtfreies Leben zu entwickeln. So steht es in der Satzung, und diesem Ziel widmet sich der Verein seit seiner Gründung 1989.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) in Nordrhein-Westfalen unterstützt die Arbeit der Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA als Teil der Suchtkooperation Nordrhein-Westfalen in den nächsten zwei Jahren mit exakt 553.669,89 Euro. In der Geschäftsstelle in Essen übergab Regierungspräsident Thomas Schürmann den Förderbescheid der Referentin Felia Ricke. „Netzwerken, sich auf Helfenden-Ebene zu verbinden, Aufklärung zu betreiben oder auch nach Ursachen der Suchtgeschichten zu forschen, ist eine Aufgabe, deren Bedeutung nicht geringer wird. Diese Arbeit ist existenziell für die Menschen mit einer Substanzkonsumstörung und unverzichtbar für eine soziale Gesellschaft“, betont Thomas Schürmann.

Die Förderung sorgt unter anderem dafür, den fachlichen Austausch auf allen Ebenen zwischen Land, Kommunen und Freier Wohlfahrtspflege voranzutreiben, um eine abgestimmte Entwicklung und Umsetzung von Präventions- und Hilfemaßnahmen im Suchtbereich zu gewährleisten. Die Landesfachstelle informiert ebenso über Grundlagen wie Veränderungen und Trends, unterstützt die kommunale Suchthilfeplanung und die Vernetzung der Aktiven im Arbeitsfeld „Sucht“. Es handelt sich somit nicht nur um eine Förderung für den Standort Essen. „Die Landesfachstelle unterstützt die Suchtarbeit in ganz NRW“, unterstreicht der Regierungspräsident.

Veränderung ist Wesensbestandteil des Vereins und seines Ziels: Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und der politischen Bestrebungen zur Gleichstellung und gleichberechtigter Behandlung aller Geschlechter erweitert die Landesfachstelle ihre Aufgaben. Schwerpunkt des aktuellen Zwei-Jahres-Plans (https://suchtkooperation.nrw/) der Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA sind die neuen inhaltlichen Kernthemen „Familie“ und Auswirkungen von Sucht auf das Familiensystem, die Stärkung von Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern als frühe Suchtprävention sowie das Kernthema „Geschlechtervielfalt“ in der Suchthilfe, um vor allem die geschlechterbezogene Suchtarbeit weiterzuentwickeln. Die Fachstelle beobachtet und benennt die Bedarfe geschlechtsbezogener Suchtarbeit im Suchthilfesystem NRW. 

Newsletter der Suchtkooperation NRW

Der vierte und letzte Newsletter für das Jahr 2023 der Suchtkooperation ist seit heute verfügbar und gibt einen tollen Überblick über ausgewählte Schwerpunktthemen der einzelnen Landesfachstellen.

Hier geht es zum Newsletter…

Mangelnde Berücksichtigung traumatisierter Frauen im Suchthilfesystem

Anlässlich des Internationalen Tages gegen patriarchale Gewalt am 25.11. macht die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen (HLS e.V.) gemeinsam mit Frauenperspektiven e.V. auf die mangelnde Berücksichtigung traumatisierter Frauen im Suchthilfesystem aufmerksam.
Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten, jeden dritten Tag gelingt es ihm. Doch die Tötungsdelikte sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. 240.547 Menschen waren im Jahr 2022 von Gewalt im häuslichen Umfeld betroffen, davon 71,1 Prozent Frauen (Quelle: BKA 2023). Wie tief dieser Eisberg ist, bleibt unklar, da die Statistik nur angezeigte Gewalttaten erfasst. Fest steht, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts häufiger durch Partnerschaftsgewalt und sexuellen Missbrauch traumatisiert werden als Männer.
Die Symptome von Traumafolgestörungen werden von Betroffenen im Sinne einer Selbstmedikation sehr häufig mit Alkohol, Medikamenten oder anderen Substanzen mit Suchtpotential reguliert. Um den Betroffenen andere Perspektiven aufzuzeigen und damit ein suchtmittelfreies Leben zu ermöglichen, gibt es frauenspezifische Angebote in Hamburg wie die Beratungsstelle Frauenperspektiven für erwachsene Frauen und Kajal-Frauenperspektiven für junge Frauen und Mädchen. Sie bieten Frauen mit Suchtmittelkonsum und Gewalterfahrungen einen wichtigen Schutzraum.
Wie wichtig frauenspezifische Angebote sind, zeigen auch die Zahlen der Hamburger Basisdatendokumentation (BADO), einem Monitoringsystem der Hamburger Sucht- und Drogenhilfe in Kooperation mit der Sozialbehörde. Der BADO-Statusbericht 2021 fokussiert auf psychische Belastungen in der Suchthilfe. Hier zeigen sich deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede, wobei weibliche Abhängigkeitserkrankte stärker belastet sind: Bei Betreuungsbeginn in der Beratungsstelle Frauenperspektiven leiden 81 Prozent der Klientinnen unter erheblichen oder extremen psychischen Belastungen und damit fast doppelt so viele wie in der Gesamtgruppe der Personen im Suchthilfesystem, da sind es 47 Prozent.
Diese Belastungen gehen häufig mit mehreren komorbiden Störungen einher, die auch in der Beratung und den anschließenden Maßnahmen der Suchthilfe ein Mehr an Zeit, Vertrauen und Unterstützung erfordern. „Doch genau diese Unterstützung konnte Frauenperspektiven aufgrund der unpassenden Rahmenbedingungen nicht mehr uneingeschränkt gewährleisten“, so Antje Homann Fachliche Leitung der Ambulanten Therapie von Frauenperspektiven. Aus diesem Grund habe sich das Team entschlossen, die Ambulante Rehabilitation zum 31.12.2023 zu schließen.
„Wir sind sehr traurig über diesen Schritt und haben im Team lange darüber diskutiert, ob wir ihn verhindern können. Letztlich sind wir aber zu dem Schluss gekommen, dass wir unter den gegebenen Rahmenbedingungen kein fachlich sauberes Angebot mehr gewährleisten können. Die kompetente Betreuung der Klientinnen, aber auch die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen haben Vorrang“, erklärt Homann.
Die bestehenden Rahmenbedingungen, die Homann anspricht, werden von den Zuwendungsgebern und Leistungsträgern bestimmt. Hier wird es kurz kompliziert: Ambulante Rehabilitation ist eine therapeutische Maßnahme. Therapeutische Maßnahmen werden grundsätzlich von der Rentenversicherung oder den Krankenkassen finanziert. Darüber hinaus beteiligt sich die Hamburger Sozialbehörde im Rahmen einer Sockelfinanzierung. Damit das Angebot förderfähig ist, müssen Rahmenbedingungen erfüllt sein. Diese Rahmenbedingungen wurden zwischen den Leistungsträgern und den Trägern der Suchthilfe verhandelt. Demnach müssen zum Beispiel im Rahmen der
ambulanten Rehabilitation wöchentlich gruppentherapeutische Gespräche und ergänzend dazu alle zwei Wochen ein Einzelgespräch stattfinden. Die Gruppentherapie wird i.d.R. von einer Therapeutin durchgeführt, so sehen es die finanziellen Rahmenbedingungen vor.
„Diese Rahmenbedingungen gelten für alle Träger, die in der ambulanten Suchtreha aktiv sind. Doch eine spezifische Zielgruppe, wie die der traumatisierten Frauen, braucht auch spezifische Angebote“, erklärt Susanne Herschelmann, Leiterin von Kajal-Frauenperspektiven.
„Traumatisierte Menschen weisen andere Symptome auf“, erklärt Herschelmann weiter, „die Psychotherapeut*innenkammer hat eine klare Empfehlung ausgesprochen, dass Gruppen, an denen auch traumatisierte Menschen teilnehmen, von mindestens zwei Therapeut*innen geleitet werden sollen“. Das liege einerseits an dissoziativen Symptomen einzelner Teilnehmer*innen, die auch mal spontan den Übergang aus der Gruppe in ein Einzelgespräch erfordern, andererseits wolle man mit dieser Empfehlung auch die eigenen Mitarbeiter*innen schützen. „Wir haben eine klare feministische Ausrichtung in unserer Arbeit. Das bedeutet für uns auch, der Selbstausbeutung von Therapeut*innen entgegenzuwirken“, ergänzt Nadja Borlinghaus, Leitung der Suchtberatung Frauenperspektiven.
Es ist also wichtig, auch in Hamburg Rahmenbedingungen für therapeutische Maßnahmen zu schaffen, die auf die Bedürfnisse traumatisierter Frauen abgestimmt sind. In anderen Regionen stehen zwar einzelne stationäre frauenspezifische Angebote in Einrichtungen zur Verfügung, doch am Ende bleibt das ernüchternde Fazit: Traumatisierte Frauen sind doppelt diskriminiert. Zum einen sind sie aufgrund ihres Geschlechts deutlich stärker von Gewalterfahrungen bedroht, zum anderen werden ihre Bedürfnisse im Suchthilfesystem in Norddeutschland nicht ausreichend berücksichtigt. Angesichts der nach wie vor hohen Zahlen patriarchaler Gewalt ein fatales Signal.
Bei weiterführenden Fragen wenden Sie sich gerne an:
Nadja Borlinghaus, Leitung der Suchtberatung Frauenperspektiven: nadja.borlinghaus@frauenperspektiven.de
Sarah Kessler, Geschäftsführung der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen: sarah.kessler@landesstelle-hamburg.de

Welt-Aids-Tag

Seit mehr als 30 Jahren findet jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. Er bekräftigt die Rechte der HIV-positiven Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Außerdem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind.

Das kannst du tun

  • Informiere dich und begegne Menschen mit HIV mit Respekt.
  • Tritt Diskriminierung entgegen, wenn du sie bemerkst.
  • Engagier dich ehrenamtlich oder spende.
  • Beteilige dich offline oder online an Aktionen zum Welt-Aids-Tag am 1.12.
  • Zeige dich mit der Roten Schleife und sei solidarisch.

Zur Kampagne und weiterführende Links

www.welt-aids-tag.de

Aktionsmaterial

HIV-Wissen

Film zur Kampagne

Kooperationstag Sucht

Der Kooperationstag Sucht 2023 ist nun schon einige Wochen her. Für alle die dort waren und für diejenigen, die ihn verpasst haben: Die Abstracts zum Hauptvortrag von Herrn Schomerus zum Thema Entstigmatisierung, sowie alle Abstracts zu den einzelnen Workshops sind online!

Zu den Abstracts…